FÖRDERKREIS PARTNERSCHAFT ÜBERHERRN e.V.Arbeitsgemeinschaft Altforweiler – Ailly-sur-Noye |
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Partnerschaftstage in Altforweiler
Drei schöne deutsch - französische Tage erlebten 79 in der Partnerschaft aktive BürgerInnen aus Ailly-sur-Noye, L’Hôpital und Überherrn im Rahmen eines bunten und vielfältigen Programms mit dem Thema ‚Leben auf der Grenze‘. Die Begegnungstage wurden mitfinanziert vom ‚Deutsch-französischen Bürgerfonds – Fonds citoyen franco - allemand‘, vom ‚Förderkreis Partnerschaft Überherrn e.V.‘ und den drei beteiligten Kommunen. Da alle Veranstaltungen öffentlich waren, konnte das Organisationsteam um Dr. Wilhelm Strauß, Pia und Markus Ehl, Stefan Feiler, Hans Rudolf Folz, Norbert Güthler, Gerhard Hewer, Silvia Konstroffer, Manfred Lafontaine, Christoph Schmidt und Herbert Schug mehr als 400 BürgerInnen aus Überherrn, L’Hôpital und Ailly bei den verschiedenen deutsch- französischen Aktivitäten begrüßen. Ein Grund zur Freude war, dass zwei Jugendvertreter das Programm mitmachten: Jules Poret vom Conseil Municipal des Jeunes (Ailly), Paul Bangert (Vorstand Förderkreis Partnerschaft Überherrn) und Vertreter der Altforweiler Pfadfinder. Toll war auch, dass alle 21 Freunde aus Ailly privat in den Familien untergebracht waren und uns der Verein ‚Forweiler Dorfleben‘ beim Empfang am Samstag unterstützt hat.
Unvergessen bleiben:
Vor der Rückfahrt nach Ailly-sur-Noye und L’Hôpital erhielten die beiden Bürgermeister Pierre Durand aus Ailly und Emmanuel Schuler aus L’Hôpital noch einen deutsch – französischen Bücherkoffer für ihre Gemeindebibliotheken mit zweisprachigen Büchern, die die Gemeinde Überherrn, den Landkreis Saarlouis und touristische Ziele im Saarland vorstellen. Bürgermeisterin Anne Yliniva- Hoffmann wird ihren Bücherkoffer an die Schule am Warndtwald weitergeben, die ja in diesem Jahr auf eine 40jährige Schulpartnerschaft mit dem Collège Rabelais in L’Hôpital zurückblicken kann.
Als Gastgeschenk überreichte Maire Pierre Durand jeweils einen Präsentkorb mit regionalen Produkten aus Ailly an seinen Amtskollegen und seine Amtskollegin und die Repräsentanten der Partnerschaftsvereine. Maire Emmanuel Schuler hatte besondere Büchergeschenke dabei, die die Geschichte des Warndts und des lothringischen Bergbaus darstellen.
In ihren Ansprachen setzten die Bürgermeister jeweils besondere Schwerpunkte:
Maire Schuler erinnerte an die verschiedenen Jubiläen in diesem Jahr, besonders an die Gemeindepartnerschaft L’Hôpital – Überherrn, die vor 55 Jahren von den beiden Bürgermeistern Albert Mutz und Josef Ley begründet wurde. Er erinnerte auch an den vorausgegangenen Elysée Vertrag zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle. Wörtlich sagte er: “60 ans après sa signateur, le Traité de l’Elysée demeure le socle de ce lien inaltérable, exemplaire entre nos deux pays, unis pour la paix, la liberté, la défense de nos valeurs démocratiques. Unis dans le rêve commun de l’Europe.” Und weiter führte er aus: “Gerade in dieser Zeit, wo die Ukraine der russischen Aggression widersteht, wo das Ideal des Friedens und des Dialoges verhöhnt wird, wo die Weltordnung durcheinander gerät, gibt es wenigstens zwischen unseren Ländern Zuverlässigkeit und Zuversicht.“
Maire Schuler beendete seine Ansprache mit seinem Wunsch und dem seiner ‚équipe municipale‘, dass die Partnerschaft zwischen den Gemeinden von jungen Menschen und ihren Familien weitergetragen wird und dass alle gemeinsam große Momente der Brüderlichkeit erleben dürfen.
Maire Durand erinnerte in seiner Rede an den Moment, als Ortsvorsteher Herbert Schug und Maire Freddy Verecque vor 23 Jahren den Partnerschaftsvertrag zwischen Altforweiler und Ailly-sur-Noye unterzeichnet haben, um persönliche, kulturelle und sportliche Begegnungen zu ermöglichen, die Frieden, Freiheit und Fortschritt in Europa sichern. Er erwähnte auch die Erneuerung der Partnerschaft am 30. Mai 2010 durch Ortsvorsteher Gerhard Hewer und seine Bürgermeistervorgängerin Marie-Hélène Marcel. Dabei zitierte er die Worte Konrad Adenauers anlässlich der Unterzeichnung des Elysée Vertrages am 22. Januar 1963 in Paris: „L’unité de L’Europe était un rêve de quelques uns. Elle est devenue l’espoir d’un grand nombre; elle est aujourd’hui une nécessité pour tous !”
Auch Maire Durand sprach von der Zukunft: “Wenn wir wollen, dass die Partnerschaft zwischen unseren Gemeinden wächst, so müssen wir sie erneuern, indem wir eine größere Anzahl von Menschen mobilisieren, z.B. die Jugendlichen in unseren Gemeinden. Sie könnten in Projekten zusammenarbeiten nach dem Motto: „Réfléchir ensemble, travailler ensemble, bâtir ensemble…“
Bürgermeisterin Anne Yliniva- Hoffmann bedankte sich für die Einladung zu dieser außergewöhnlichen ‚Dreierbegegnung auf der deutsch – französischen Grenze‘ und beim Förderkreis Partnerschaft und der AG Altforweiler–Ailly für dieses großartige Programm, das die vielfältigen Facetten der grenzüberschreitenden Beziehungen aufgegriffen und erlebbar gemacht hat.
In einem geschichtlichen Rückblick ging die Bürgermeisterin auf die Situation an der Grenze ein. Unter anderem sagte sie: „Gerade hier in unserem kleinen Stück Europa war unsere Region über Jahrhunderte hinweg Spielball kriegerischer und politischer Auseinandersetzungen innerhalb einer sehr nachhaltigen Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Gleichzeitig ist unsere Region aber so reichhaltig durch beide Kulturen geprägt: die Dialekte, die gute Küche (Savoir vivre), aber auch Kunst und Architektur.“ Umso wichtiger sei es, dass gerade in der Zeit eines Krieges in der Ukraine Menschen tagtäglich den Elysée Vertrag mit Leben füllen: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freunde und Familie besuchen zeigen, dass die Menschen und ihr alltägliches Leben hier an der Grenze sehr eng miteinander verwoben und nicht mehr wegzudenken sind.
Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann bedankte sich bei allen, die zu diesem gelungenen ‚Dreiertreffen‘ beigetragen haben, insbesondere bei unseren französischen Nachbarn für die gelebte Freundschaft.
Alle drei Bürgermeister ließen am Ende ihrer Ansprachen die deutsch – französische Freundschaft hochleben:
Es lebe Ailly-sur-Noye ! Es lebe L’Hôpital ! Es lebe Altforweiler ! Es lebe Überherrn !
Vive l’amitié franco – allemande ! Vive l’Europe !